Die Heinrich-Böll-Stiftung MV lud im April mit dem BUND Rostock, der Hansestadt Rostock und der ANE zur Tagung „Wärmewende in Kommunen“, um einen Diskurs über klimafreundliche Möglichkeiten der Energieversorgung anzuregen. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung durch Christine Decker und Holger Matthäus - Umwelt- und Bausenator Rostocks - stellte Hans Hertle (IFEU- Institut) die HBS- Studie „Wärmewende in Kommunen. Leitfaden für den klimafreundlichen Umbau der Wärmeversorgung“ vor. Mit dem Blick auf den Vorreiter Dänemark stellte er verschiedene Möglichkeiten und Beispiele für die kommunale Wärmewende vor und beleuchtete technische Aspekte sowie Strategien bei der Umsetzung.
Andreas Steffen von den Stadtwerken Eckernförde konnte daran anschließend einen Einblick in die Wärmeversorgung seiner Stadt vermitteln, die als Best-Practice-Beispiel viele Ansatzpunkte für ähnliche Projekte liefert. Nach einer kurzen Pause, die von angeregten Gespräche und Vernetzung der Tagungsteilnehmer*innen geprägt war, schloss sich Dr. Frank Grüttners Vortrag „Energieeinsparung voran treiben durch Quartierskonzepte“ an. Als Vertreter der Energie-Umwelt-Beratung e.V. Rostock informierte er über Möglichkeiten der verbesserten Energienutzung durch gemeinsame Projekte in Wohngebieten. Im Anschluss berichtete Dr. Olaf Schätzchen von der ARGE Bioenergie Bollewick über die erfolgreiche Umstellung des Dorfes auf eine effiziente, erneuerbare Nahwärmeversorgung. Ausführlich erklärte er die Herausforderungen, vor denen sich Bollewick sah und erklärte anschließend technisch versiert, wie diese gemeistert wurden.
Dr. Beatrix Romberg vom Energieministerium M-V schloss den Bogen für die Teilnehmer*innen der Tagung, indem sie erklärte, welche Fördermöglichkeiten für Energieeinsparung und regenerative Wärmeversorgung durch EU-Gelder oder Finanzierungshilfen durch Bund und Land vorhanden sind.
In den an die Vorträge anschließenden Diskussionsrunden wurde vor allem über die Übertragbarkeit der Beispielprojekte auf das Land Mecklenburg- Vorpommern diskutiert und auch Detailfragen wie etwa zum Kaskadensystem besprochen. Außerdem stellte sich die Frage, wie in Zukunft Biomasse verwendet werden sollte und ob ein Anschlusszwang in Kommunen sinnvoll wäre. Die Rolle der Bundes- und Landespolitik im Umstellungsprozess wurde kritisch beleuchtet und eine erweiterte Unterstützung effizienter Systeme gefordert.
Vor allem die Information und Vernetzung der Teilnehmer*innen aus ganz M-V ist als Ergebnis der Tagung zu benennen. In Kleingruppen konnten so erste Projektideen und Fördermöglichkeiten entwickelt und teilweise bereits mit den Referent*innen diskutiert werden.